Hilfe geleistet, nicht nur gedacht

Vor lauter verkopfter Grübelei habe ich ganz vergessen, dass man so etwas nicht nur andenken, sondern auch leisten kann - dass ich so etwas seit kurzem nicht mehr nur andenke, sondern auch leiste. Wenn auch im kleinen Rahmen, nämlich hier, als "Mentor". Selber tun und weitersagen.

Samuel Bechstein hat gesagt… said:

3. Oktober 2008 um 20:15  

Fein. Etwas das im realen Leben etwas bringt. Anderen Menschen hilft.

Was gibt es wichtigeres, als die unmittlebare Relaität, und unser Bestehen in ihr?

Die welt währe besser, wenn wir einander helfen würden. Unmittelbar! Und umsetzbar ist dies ausnahmsweise obendrein.

Einem anderen nächsten unmittlebar zu helfen, (Krankenhaus und Privatleben) ist denke ich das eizige wirklich brauchbare, was ich in meinem Leben leisten kann.

Was ist da die Theorie gegen das Praktische - sogut wie nichts.

Anonym hat gesagt… said:

4. Oktober 2008 um 22:27  

ja, die praxis macht es. die theorie hilft sich gegen den gott der linearität zu erwehren, der dir den shareholdervalue als goldenes kalb verkaufen will. und die praxis belegt deine theorie einer emphatie. ich werde mir ein solches feld noch suchen müssen.

Willyam hat gesagt… said:

7. Oktober 2008 um 10:34  

In diesem Fall ist die Unmittelbarkeit tatsächlich gegeben: Ich habe die Kontrolle über das, was ich tun kann und tun möchte, schaffe mir selbst, persönlich einen Ein- und Überblick. Aber wenn Deine Initiative über das geographisch erschließbare Umfeld hinausgehen soll? Diese Hilfe scheint mir - nur als aktuelles Beispiel - doch mehr als zweifelhaft. Über Sebastião Salgados "In Principio" heißt es dort: Der Bilderzyklus zeigt die Geschichte, das Leben, die Arbeit und das regionale Umfeld der Bauern in den wichtigsten kaffeeanbauenden Ländern. Dass das Projekt von illycaffè initiiert worden ist, schwingt nebenher mit. Auf der Homepage von illy klingt die Motivation allerdings schon wieder anders: Für illycaffè ist die nachhaltige Entwicklung eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Produktion von Qualitätskaffee. Vor diesem Hintergrund ist ein Projekt entstanden, das die Verbundenheit mit den kaffeeanbauenden Ländern sowie mit den dort arbeitenden Menschen dokumentiert. Aha. Ob mit dem Projekt [...] das Leben und Arbeiten der Kaffeebauern gewürdigt wird oder eher die eigene Konzernphilosophie? Im Netz zumindest ist nichts, was für das Eine noch das Andere spricht, zu finden.

@Karl: Ich denke doch, eher hilft die Praxis gegen den Gott theoretischer Linearität???

Anonym hat gesagt… said:

7. Oktober 2008 um 11:48  

Ach, das mit dem "Gott der Linearität" war ein literarischer Ausrutscher. Lineare Weltbilder die wenigen berechenbaren Werten folgen, wie z.B. der Shareholdervalue. Nachhaltigkeit außer acht lassend, etc. Die Theorie ist nicht zwingend Linear. Ich wollte Dir dahingehend ein wenig widersprechen, dass Deine Gedanken sich vor der Praxis relativieren. Das finde ich nicht. Du wahrscheinlich auch nicht. Es klang so ein wenig an - zwischen den Zeilen.

Was Illy angeht: Ich weiß nicht wie weit sie Ihre Produktionskette hinsichtlich den Lebensumstände nicht nur verklären sondern auch gewisse Standards einhalten. Wenn sie das um den Namen der Marke willen machen sollten, mit Blick auf eine Aufmerksamen Konsumenten, dann wäre das doch schon ein Gewinn. Da griffen dann verschiedene Systeme ineinander, die sich positiv auswirkten. Allerdings - und da gebe ich dir recht, hat das nichts mit Selbstlosigkeit oder Hilfe zu tun. Das ist Marketing! Vielleicht haben wir davon in Zukunft mehr! Schließlich muss sich Marketing ein neues Feld von Werten erschließen, nachdem ein (lineares) Wertesystem gerade in den freien Fall gerät. Auf ein paar Jahre hin könnte Nachhaltigkeit zum Schlagwort werden. Oder so. Mensch jetzt schweife ich wieder ab.

Willyam hat gesagt… said:

7. Oktober 2008 um 19:46  

Natürlich ist das Marketing, Güteklasse 1a: Im Foyer des Postfuhramts, in dem c/o untergebracht ist, kannst Du natürlich ganz zufällig 1a illy-Kaffee genießen.

Und was den Theorie-Praxis-Dunst anbelangt: Ich glaube durchaus an die Notwendigkeit, "Gedanken [...] vor der Praxis relativieren" zu müssen. Die Praxis kontert die Vogelfreiheit des Akademikers in mir. Ich hab' das für mich in den vergangenen Monaten unter anderem bei nerone ausgemacht: Rede nicht so voreilig über Dinge, die Du nicht selbst erlebt hast, oder Dir nicht aus unmittelbaren Berichterstattungen zugetragen worden ist: Denn "die Gedanken sind frei", zu frei vielleicht, ohne Erfahrungshorizonte. Meinst Du etwa nicht?