Ist das vielleicht ein erster Schritt in eine richtige Richtung? Gewährt man dem Demos mehr Verantwortung, mehr "Kratie", wenn es via Videobotschaft ins Wahlkampfstudio durchdringen kann? Ein ernstzunehmender Versuch? Kleiner Gewinn oder reine Farce? Bei turi2 kommentiert man das Projekt zwar als Vorschau auf "Demokratie 2.0", aber ohne einen Blick in die eigentliche Sendung darf man sich eigentlich kein ernsthaftes Urteil erlauben: Wer mit CNN vertraut ist, weiß um die Tiefgründigkeit des Programms. Dazu kommt die mit Sicherheit auf das Programm (sowohl von CNN als auch der Demokraten) zugeschnittene Auswahl der Videobotschaften.
Aber, wie angemahnt: keine Überstürzung. Ich will sehen, ob youtube Einblicke in Sendung und Einsendungen (auch im derrida'schen Sinne) gewährt. Meine Vorahnung aber: Für mich ist dieses Projekt einmal mehr Anzeichen und Beweis dafür, dass Demokratie und Nationalstaat unvereinbar sind. Zu groß sind die Distanzen, zu vage die Bezüge zwischen Wähler und Politiker, Demokrat und Kandidat. Um Michaels Begriff aufzugreifen: Der Aktionsradius demokratischer Selbstorganisation ist viel kleiner als ntowendige Bewegungsraum, den ein Nationalstaat in Anspruch nimmt. Dialoge lassen sich nur mit einer begrenzten Zahl an Stimmen führen. Mehr dazu aber bald ...